Heddesheim wagt sich an Bau einer Frischluftsporthalle

22.10.2021
HEDDESHEIM : NEUBAU ZWISCHEN HALLENBAD UND NORDBADENHALLE SOLL 500.000 EURO KOSTEN - GEMEINDERAT LOBT GEPLANTE FRISCHLUFTHALLE

So könnte die Freilufthalle in Heddesheim aussehen. © McArena

Mannheimer Morgen: 22. Oktober 2021 | Von Hans-Jürgen Emmerich

Heddesheim. Das überdachte Mehrzweckspielfeld im Sportzentrum von Heddesheim kommt. Der Gemeinderat hat am Donnerstag auf Vorschlag von Bürgermeister Michael Kessler einstimmig einen entsprechenden Vorschlag gebilligt. Danach soll auf einer Fläche zwischen Nordbadenhalle und Hallenbad eine Freilufthalle gebaut werden, die Sport auch bei Regen und starker Sonne möglich macht.

In Heidelberg hatten sich die Gemeinderäte im Vorfeld der Beratung eine solche Halle bei der TSG Rohrbach angeschaut – und waren rundum begeistert. In der kurzen Aussprache im Rat gab es nur Lob für das Projekt, das rund 500 000 Euro kosten soll. Außerdem ist auf dem Dach eine Photovoltaikanlage geplant, die mit weiteren 75 000 Euro zu Buche schlägt. Deren Stromproduktion reicht nicht nur für den Bedarf in der Halle, sondern erlaubt auch ein Einspeisen ins Netz.

„Wir waren uns einig, dass wir Ersatz für wegfallende Plätze schaffen wollen“, erinnerte Bürgermeister Michael Kessler an die Vorgeschichte des Vorhabens. Weil der neue Sportkindergarten auf vorhandenen Kleinspielfeldern gebaut wird, soll es dafür ein neues geben.

Multifunktional nutzbar

Das Dach werde die Bespielbarkeit und Qualität „deutlich steigern“, zeigte sich Kessler überzeugt. Es mache die Spielfelder „multifunktional nutzbar“. Zudem gebe es technische Finessen, über deren Einsatz noch zu diskutieren sei. So könnten Buchungen digital erfolgen und eine unerlaubte Nutzung ausgeschlossen werden. „Darin ist vieles versteckt, was man auf den ersten Blick gar nicht sieht“, sagte Kessler und schwärmte: „Das Ding ist schon pfiffig.“ Zudem sei die Bauzeit durch die Systembauweise überschaubar.

Möglichkeiten des Sponsorings oder der Mitfinanzierung durch einen Namensgeber sprach Daniel Gerstner (SPD) an. Das nannte Kessler, um deren Nachfolge sich Gerstner bewirbt, „zum jetzigen Zeitpunkt abwegig“. Darüber könne man später nachdenken. „Das wäre eine Grundsatzdiskussion, ob eine Halle zur Allianz-Arena werden soll“, sagte der scheidende Bürgermeister weiter.

Kosten von 500.000 Euro

Günther Heinisch (Grüne) erkundigte sich nach dem aktuellen Stand der Kostenplanung für den Kindergarten. Man sei nach wie vor bei 5,6 Millionen Euro für den Kindergarten und bei 500 000 Euro für den überdachten Platz, wenn der Rat zustimme. Ohne Dach würde das Spielfeld 350 000 Euro weniger kosten.

Simon Jarke (FDP) bekannte: „Ich finde es ein schönes Projekt.“ Seine Frage nach der Finanzsituation im kommenden Jahr konnte Kessler nicht beantworten: „Die Zahlen der Steuerschätzung kommen erst im Dezember.“ Er sehe keine Veränderung der Rahmenbedingungen bis 2024.

„Das ist in jeder Hinsicht eine hervorragende Lösung“, lobte Martin Kemmet (CDU). Duschen der Sporthallen könnten mitbenutzt werden. Auch für die Schulen bringe es einen Mehrwert: „Das ist ein Quantensprung im Verhältnis zur jetzigen Situation.“ Die Grünen trügen die Grundsatzentscheidung mit, behielten aber die Kostenentwicklung im Blick“, sagte Heinisch. Von einem erheblichen Mehrwert für Vereine, Schulen und Privatpersonen sprach Daniel Gerstner (SPD). Simon Jarke (FDP) nannte die Halle „eine tolle Ergänzung zum Bestand“. Den Auftrag zum Abbau der alten Plätze für rund 75 000 Euro billigte der Rat ebenfalls einstimmig.

Der Artikel im mannheimer-morgen.de

© Hans-Jürgen Emmerich Redaktion - Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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