Freilufthalle mit Solardach?

20.10.2021
Heddesheim - Gemeinderat trifft am Donnerstag eine Grundsatzentscheidung über 500 000 Euro teure Sporteinrichtung

Die Freilufthalle ist für verschiedene Sportarten geeignet. Auch Hockey kann hier gespielt werden. © McArena

So wie auf diesem Foto könnte das überdachte Spielfeld in Heddesheim aussehen. ©McArena

Mannheimer Morgen: 20. Oktober 2021 | Von Hans-Jürgen Emmerich

Heddesheim. Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Kindergartens im Sport- und Erholungsgebiet in Heddesheim soll als Ersatz für die beiden entfallenen Mehrzweckspielfelder ein neues Mehrzweckspielfeld errichtet werden. Das sieht ein Vorschlag der Verwaltung vor, über den der Heddesheimer Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag, 21. Oktober, entscheidet. Als Standort des neuen Mehrzweckspielfeldes ist die Grünfläche zwischen Hallenbad, Tennisanlage und Nordbadenhalle vorgesehen.

Um das Mehrzweckspielfeld möglichst ganzjährig und bei unterschiedlichen Witterungsverhältnissen nutzen zu können, soll dieses überdacht werden, wie die Verwaltung schreibt. Das Dach könne im Hochsommer Schatten spenden und in den kühlen Jahreszeiten vor Regen und Schnee schützen. Durch die Überdachung eröffneten sich weitreichende und witterungsunabhängige Nutzungsmöglichkeiten und damit eine bessere Auslastung der Anlage. Doch auch darüber hinaus sieht man im Rathaus Vorteile in dieser Lösung: „Sinnvollerweise könnte dieses Dach auch mit einer zusätzlichen PV-Anlage ausgestattet werden.“ Mit dieser könnte der über den Eigenverbrauch hinaus selbst erzeugte Strom in das gemeindeeigene Stromnetz des Sportgebietes eingespeist und dort verbraucht werden.

Die Größe des Spielfeldes ist mit einer Grundfläche von rund 30 auf 15 Meter geplant. „Dieses Format eröffnet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und wäre auch aus Kosten-Nutzen-Aspekten sinnvoll“, heißt es in der Vorlage. Für den Untergrund erscheine ein Kunstrasen am besten geeignet, auf dem verschiedene Sportarten möglich wären. Sinnvollerweise müsse das Mehrzweckspielfeld mit Banden und Ballfangnetzen ausgestattet werden. Die Halle stünde nicht nur den örtlichen Sportvereinen für Trainings- und Kursangebote, sondern auch den Heddesheimer Schulen für den Sportunterricht zur Verfügung.

Kooperation mit IGSH

Die Verwaltung schlägt vor, dass die Gemeinde die Herstellung des Mehrzweckspielfeldes übernimmt und den Betrieb der Anlage unter bestimmten Auflagen an die zwischenzeitlich fusionierten beiden Heddesheimer Sportvereine TG und ATB oder an die IGSH überträgt. Die Belegung der Anlage wäre damit in der Verantwortung der Sportvereine. Details der Nutzungsregelungen, auch einer etwaigen finanziellen Beteiligung der Vereine, müssen im Weiteren noch ausgearbeitet und unter den Beteiligten abgestimmt werden. Grundsätzlich käme eine solche Lösung auch aus Sicht der beiden Sportvereine in Betracht, die eine solche Anlage ebenfalls begrüßen.

Die Firma McArena aus Backnang hat nach Angaben der Gemeinde bundesweit bereits zahlreiche vergleichbare Anlagen errichtet. Sie bietet den Bau der gesamten Anlage mit Ausnahme der Erd- und Fundamentarbeiten aus einer Hand an und kann sie auf Wunsch auch gleich mit einem Online-Buchungssystem ausrüsten. Im Rahmen einer Exkursion konnten sich Mitglieder des Gemeinderats bereits eine solche Freilufthalle in Heidelberg-Rohrbach anschauen und sich mit Vertretern des örtlichen Sportvereins über die Erfahrungen austauschen.

Aus Verwaltungssicht wäre eine Freilufthalle wie beispielsweise die der Firma McArena sehr gut für den Standort und den örtlichen Bedarf geeignet. Laut überschlägigen Angaben des Herstellers betragen die Kosten für solch eine Anlage rund 500 000 Euro. Nach einer ersten Einschätzung könnten Fördergelder der kommunalen Sportstättenbauförderung des Landes in einer Größenordnung von etwa 70 000 Euro beantragt werden. Wenn der Gemeinderat am Donnerstag zustimmt, kann die Verwaltung die nächsten Schritte für eine Umsetzung in die Wege leiten und die Vergabe- und Ausschreibungsbedingungen prüfen. Die Umsetzung des Vorhabens soll im nächsten Jahr erfolgen. Im Haushalt 2022 würden deshalb die notwendigen Mittel eingeplant.

Bürgermeisterwahl steht an

Weitere Themen der Tagesordnung sind Formalien rund um die Bürgermeisterwahl im Frühjahr. Die Amtszeit von Michael Kessler läuft am 31. Mai 2022 ab. Er tritt nicht erneut an. Als Kandidat für seine Nachfolge ist bislang nur SPD-Gemeinderat Daniel Gerstner bekannt. Die FDP will am Freitag entscheiden, ob und gegebenenfalls wen sie ins Rennen schickt. Als Wahltermin schlägt die Verwaltung den 20. März vor. Sollte in der ersten Runde keine Entscheidung fallen, würden die Heddesheimer am 10. April erneut an die Urnen gerufen.

Der Artikel im mannheimer-morgen.de

© Hans-Jürgen Emmerich Redaktion - Aus Leidenschaft Lokalredakteur seit 1990, beim Mannheimer Morgen seit 2000.

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